Trotz Regen: Engagierter Einsatz für Kleinod im Esseler Moor

NABU, LIONS-Naturschutzstiftung, Naturschutzamt und ehrenamtliche Helfer in Aktion

Zur Förderung von Orchideen und weiteren Blühpflanzen auf einer Fläche der LIONS-Naturschutzstiftung im Esseler Moor, organisierte die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) einen Landschaftspflegeeinsatz. Neben den Teilnehmenden eines Internationalen Jugendworkcamps nahmen Mitarbeiter des Naturschutzamtes Stade, Mitglieder des NABU Kreisverbandes Stade, der LIONS-Naturschutzstiftung sowie eine Anwohnerin an der Aktion teil. Die Teilnehmer*innen der Aktion zeigten sich ausgesprochen erfreut über den gelungenen Einsatz.

Dr. Hans-Bert Schikora erkundet mit Teilnehmern des int. Jugendworkcamps die Torfmächtigkeit im Moor Foto: ÖNSOR, S. Pils
Dr. Hans-Bert Schikora erkundet mit Teilnehmern des int. Jugendworkcamps die Torfmächtigkeit im Moor Foto: ÖNSOR, S. Pils

Es regnet „Bindfäden“ als die engagierten Helfer auf der staunassen Grünlandfläche der LIONS-Naturschutzstiftung im Esseler Moor ankommen. Wo ist denn das Moor?, fragen die Teilnehmenden des internationalen Jugendworkcamps, die mit Gummistiefeln und voller Regenmontur auf dem nassen Grün stehen. Dr. Hans-Bert Schikora, Mitarbeiter der Ökologischen NABU-Station Oste-Region, kennt sich aus. „Wir stehen hier auf einer über sechs Meter dicken Torfauflage. Die Fläche wurde einst entwässert, um Grünlandwirtschaft zu betreiben“, so der Moorexperte. Zur Demonstration hat der ÖNSOR-Mitarbeiter eine Torfsonde mitgebracht, mit der die Jugendlichen die enorme Torfmächtigkeit feststellen konnten. Dann erklärt er noch Wissenswertes zur Fläche, die Notwendigkeit des Pflegeeinsatzes und informiert über vorkommende Arten: „Es handelt sich um eine artenreiche Fläche mit Orchideen, Kuckucks-Lichtnelken, Sumpf-Veilchen und der Gewöhnlichen Natternzunge, einer seltenen Farnart. Auch ist hier unter anderem der stark gefährdete Braunfleck-Perlmutterfalter zu finden“. „Leider ist die Fläche stark von Moos durchsetzt, was die Keimung der vorkommenden Arten sehr beeinträchtigt und vermutlich zum Rückgang der Orchideen geführt hat“, ergänzt Hannah Kohlhagen von der ÖNSOR. Mit einem Mulcher und Harken ausgerüstet, ging es deshalb dem Moos an den Kragen. „Es fasziniert mich, wie engagiert die jungen Menschen trotz der harten Arbeit und des schlechten Wetters sind und überdies eine so gute Laune haben“, so Inken Gerlach, Vorsitzende des NABU Stade, begeistert. Dr. Wolfgang Kurtze, Vorsitzender der LIONS-Naturschutzstiftung zeigt sich ebenfalls erfreut über das Engagement und das Interesse der jungen Menschen. „Ich habe lange nicht mehr einen so tollen Einsatz erlebt, wir haben viel geschafft und Spaß hat es auch noch gemacht“, so Kurtze und bedankt sich bei den Teilnehmern.

Insgesamt nahmen 13 junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, aus mehreren Ländern an dem zweiwöchigen Camp teil, um in Zusammenarbeit mit der ÖNSOR verschiedene Pflege-, Entwicklungs- und Artenschutzmaßnahmen durchzuführen. Das Camp erfolgte in Zusammenarbeit mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten und wurde finanziell vom Integrierten LIFE-Projektbüro „Atlantische Sandlandschaften“ (im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz [NLWKN]) unterstützt.

Teilnehmende des Landschaftspflegeeinsatzes, Foto: ÖNSOR, S. Pils
Teilnehmende des Landschaftspflegeeinsatzes, Foto: ÖNSOR, S. Pils