Optimierungsmaßnahmen am Oereler See

Samtgemeinde Geestequelle, Gemeinde Oerel und NABU-Station setzen Maßnahmen um

In Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Geestequelle und der Gemeinde Oerel wurden von der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) am Oereler See Optimierungsmaßnahmen umgesetzt. Die Maßnahmen dienen unter anderem der streng geschützten Knoblauchkröte sowie schutzwürdigen Pflanzengesellschaften. Das Vorhaben wurde von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und dem Land Niedersachsen im Rahmen des NABU-Projektes „Rotenburger Sandhelden“ gefördert.

Optimierungsmaßnahmen am Oereler See. Foto: ÖNSOR, J. Mattes
Optimierungsmaßnahmen am Oereler See. Foto: ÖNSOR, J. Mattes

„Werden Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen mit dem Bagger durchgeführt, sieht es im ersten Moment immer etwas wüst aus“, weiß Julian Mattes, wissenschaftlicher Mitarbeiter der ÖNSOR. „Dennoch sind solche Maßnahmen unerlässlich, um wertvolle Lebensräume zu erhalten, wiederherzustellen oder zu entwickeln“, erklärt der Leiter des Projektes „Rotenburger Sandhelden“.

Ehemalige Sandabbaustellen wie der Oereler See sind bedeutende Ersatzlebensräume für eine Reihe, inzwischen selten gewordener Arten. Dazu gehört beispielsweise die Knoblauchkröte, die insbesondere durch das Vorhaben gefördert werden soll. Sie benötigt neben Laichgewässern offene und lockere Sandflächen, da sie sich tagsüber eingräbt. Aber auch andere Arten, wie verschiedene Libellen- oder Wildbienenarten sind auf entsprechende Flächen angewiesen. „Leider haben sich an den flachen Uferbereichen in den letzten Jahren zunehmend Sukzessionsgehölze ausgebreitet“, so der Amphibienfachmann. „Gerade die für die Knoblauchkröte geeigneten offensandigen Bereiche am Nordufer wurden zunehmend von Jungbirken beschattet. Aus diesem Grund erfolgten in Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Geestequelle und der Gemeinde Oerel verschiedene Optimierungsarbeiten. So wurden vor allem die aufkommenden Jungbirken am nördlichen Ufer entfernt und der Oberboden in Teilbereichen abgezogen, um nährstoffarme sandige Offenbodenbereiche zu schaffen und Pionierpflanzen amphibischer Sandstandorte zu fördern. Auch am Südufer wurde der Gehölzaufwuchs reduziert, um dort die Beschattung und den Laubeintrag einzuschränken. Davon profitiert auch der Eisvogel, der hier regelmäßig anzutreffen ist. Nun kann er auch zukünftig in klarem und gut einsehbarem Wasser auf Fischfang gehen. Die wieder hergestellten offenen Sandflächen im Randbereich des Sees schaffen die Voraussetzungen, dass sich hier auf den nährstoffarmen Flächen mit unterschiedlichen Feuchtegraden schutzwürdige Pflanzengesellschaften wie Zwergbinsengesellschaften und Sandtrockenrasen entwickeln können. Aus der im Boden vorhandenen Pflanzensamenbank können auch seltene Arten wieder eine Überlebenschance erhalten. „Eine einmalige Herrichtung ist leider nicht ausreichend, um ein solches Kleinod mit seiner bemerkenswerten Flora und Fauna langfristig zu erhalten“, weiß Julian Mattes. „Es gilt dranzubleiben, um dann in kleinerem Umfang wiederkehrende Pflegemaßnahmen umzusetzen“, so der ÖNSOR-Mitarbeiter weiter und freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Geestequelle und der Gemeinde Oerel.