In einem Gemeinschaftsvorhaben des NABU-Kreisverband Bremervörde-Zeven, der Stadt Zeven, des Naturschutzamtes Rotenburg und der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR), wurde zur langfristigen Pflege und Entwicklung des Naturschutzgebietes „Borstgrasrasen bei Badenstedt“ eine extensive Beweidung mit Gallowayrindern initiiert. Die Umsetzung der Maßnahme wurde durch eine finanzielle Unterstützung der Deutschen Postcode-Lotterie und des Landkreises Rotenburg ermöglicht. Nun konnte das Vorhaben abgeschlossen werden. Die Kooperationspartner ziehen positive Bilanz.
„Das etwa 7 Hektar große Naturschutzgebiet „Borstgrasrasen bei Badenstedt“ mit seinen z.T. seltenen und stark gefährdeten Pflanzenarten, wie Orchideen, Thymian oder Moorlilie ist von landesweiter Bedeutung“, erläutert Dipl. – Ing. Landespfleger Mathias Holsten, Mitarbeiter der Stadt Zeven und verantwortlich für das kommunale Naturschutzgebiet. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Projekt eine extensive Beweidung initiieren konnten, durch die das Gebiet langfristig offengehalten und weiterentwickelt werden kann“, so Walter Lemmermann“, Vorsitzender des NABU Bremervörde-Zeven.
Im Rahmen des Projektes wurden u.a. einige aufgelaufene Gehölze entnommen und Oberboden abgeschoben, um konkurrenzschwache Arten der wertvollen Magerstandorte zu fördern. Weiterhin wurde der alte Stacheldraht abgebaut und ein neuer Weidezaun aufgestellt. Für die Beweidung konnte die Stadt einen Biolandwirt gewinnen, dessen Tiere noch bis vor kurzem auf der Fläche zu beobachten waren. „Die Galloways sollen insbesondere aufkommende Gehölze, Brombeerbestände und andere dominante Pflanzenarten zu Gunsten seltener Arten zurückdrängen“, beschreibt Hannah Kohlhagen, Botanikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der ÖNSOR, den Zweck der Beweidung. „Die Galloways haben auch schon sehr gute Arbeit geleistet“, ergänzt Lisa Reisnauer, Mitarbeiterin des Naturschutzamtes und zuständige Ansprechperson für einen Teil der Schutzgebiete im Landkreis Rotenburg. Auf der Fläche herrscht nun Winterruhe, bis die Galloways im Frühjahr wiederkommen.
Das Projekt wurde von der ÖNSOR naturschutzfachlich begleitet, die das Schutzgebiet seit 2017 in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Zeven und dem Naturschutzamt betreut. Der NABU und seine Projektpartnern freuen sich über den ersten positiven Effekt der Beweidung und bedanken sich an dieser Stelle bei der Deutschen Postcode-Lotterie und beim Landkreis Rotenburg für die Förderung.