„Schutz und Förderung von Fledermäusen im Landkreis Rotenburg (Wümme)“

Rauhhautfledermaus auf der Jagd nach Insekten. Foto: Christian Giese
Rauhhautfledermaus auf der Jagd nach Insekten. Foto: Christian Giese

Mit unserem im August 2024 gestarteten Projekt „Schutz und Förderung von Fledermäusen im Landkreis Rotenburg (Wümme)“ will die ÖNSOR gemeinsam mit dem Naturschutzamt Rotenburg den Kenntnisstand dieser streng geschützten Artengruppe für den Landkreis Rotenburg aktualisieren, um gezielt Schutzmaßnahmen umzusetzen.

 

Fledermäuse im Landkreis Rotenburg

Nach aktuellem Kenntnisstand kommen im Landkreis Rotenburg (Wümme) 15 Fledermausarten vor. Zu den häufigeren Arten gehören beispielsweise die Breitflügelfledermaus, die Zwergfledermaus oder der Große Abendsegler. Der Landkreis bietet aber auch seltenen Arten wie der Bechsteinfledermaus, der Teichfledermaus und dem Großen Mausohr einen Lebensraum. Diese Arten sind nach der so genannten Flora-Fauna-Habitat-Richtline europarechtlich geschützt. Foto: Christian Giese

Lebensräume finden Fledermäuse dort wo sie geeignete Jagdgebiete, genug Nahrung sowie Sommer- und Winterquartiere finden. Die Insektenfresser jagen in Dörfern und Wäldern, entlang baumbestandener Straßen und Wege, über Gewässer oder extensiv genutzten Wiesen und Weiden. Den Tag verschlafen sie gerne in Baumhöhlen, Dachböden oder anderen geschützten Verstecken. Am Abend fliegen sie oftmals mehrere Kilometer weit, um ihre Jagdgebiete zu erreichen. Dabei nutzen sie traditionelle Routen, die so genannten Flugstraßen und orientieren sich an Strukturen wie Hecken, Alleen oder Säume.

 

Fledermäuse in Gefahr

Je nach Art sind ihre Populationen stark zurückgegangen. Als Gefährdungsursachen zählen Quartierverluste, die Verringerung des Nahrungsangebotes infolge von Änderung und Intensivierung der Landnutzung sowie des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Fledermäuse sind reine Insektenfresser und daher von dem Rückgang der Insekten unmittelbar betroffen. Dazu kommt noch die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes, wie die Entnahme von Habitatbäumen oder der Bau von Infrastrukturen.   Foto: Petra Bach

 

Fledermäuse brauchen Daten

Obwohl Fledermäuse zu der wohl spannendsten Tiergruppe gehören, ist vergleichsweise wenig über ihr Vorkommen im Landkreis Rotenburg bekannt. Das ist sicherlich in ihrer heimlichen Lebensweise aber auch in einer unzureichenden oder veralteten Datenlage begründet. Der Schutz und die Förderung der nächtlichen Jäger kann jedoch nur so gut sein wie das Wissen über ihr Vorkommen also der Datengrundlage. Deshalb will die ÖNSOR in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzamt Rotenburg neben der eigenen Erfassung von Fledermäusen auch Altdaten, beispielsweise aus Gutachten oder Meldungen von Bürgern bündeln, um eine genaue Übersicht über das Vorkommen von Fledermäusen im Landkreis zu erhalten. Darauf aufbauend sollen dann Lebensraum verbessernde Maßnahmen geplant, durchgeführt und langfristig begleitet werden.

 

Gemeinsam engagiert für den Fledermausschutz

 

Im Zuge des Projektes setzen wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern umfangreiche Maßnahmen um:

  • ·       Fledermausquartiere finden, sichern und optimieren oder neue Quartiere schaffen
  • ·         Neuanlage von Jagdbiotopen durch

·     Neuanlage von artenreichen Wiesen und Weiden, Alleen oder Kleingewässern, Auwaldentwicklung

·     Neuanlage und Aufwertung von Kleinbiotopen

·     Schaffung/Erhalt von Extremstandorten, z.B. Wiedervernässung von Feuchtwiesen, offene Sandflächen

·     Die Anpflanzung/Förderung heimischer Baumarten, Gehölze und anderer Pflanzen in öffentlichen Anlagen von Dörfern als Lebensraum und Nahrungshabitat für Insekten und somit auch für Fledermäuse.

  • ·    Beratung von Kommunen, Firmen zum Beispiel im Hinblick auf Beleuchtungsmangment, wie angestrahlte         Außenwandflächen zur Vorbeugung des Lichtverschmutzung
  • ·        Beratung von Waldeigentümern im Hinblick auf das Erkennen und Schaffen von Fledermausquartieren

Das Projekt wird gefördert durch