Zur Förderung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten übergab kürzlich die Firma Jacobs aus Bremervörde ihre ehemalige Sandgrube bei Byhusen an die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.
„Sand bauen wir hier schon seit Jahren nicht mehr ab“, erklärt Ingo Jescke, Geschäftsführer der Firma Jacobs Garten- und Landschaftsbau aus Bremervörde. „Wir führen die Grube nur noch in unserer
Bestandsliste“, so Jeschke weiter. Als „Kartei-Leiche“ würde Christian Unselt die Sandgrube dennoch nicht bezeichnen, eher im Gegenteil: „Sandabbauflächen können wertvolle Sekundärbiotope für
eine Reihe seltener und gefährdeter Arten bieten, da natürliche Lebensräume wie nährstoffarme Kleingewässer, Steilwände, Uferabbrüche, offene Sandflächen oder Magerrasen in unserer Landschaft
immer seltener werden. Mit dem Rückgang dieser Lebensräume, schwinden auch die zum Teil hoch spezialisierten Arten“, erklärt der Vorsitzende der NABU-Stiftung.
„Die hier durch den Sandabbau entstandenen Biotope werden leider durch Sukzession, insbesondere durch Gehölzaufwuchs stark beeinträchtigt“, so Sarina Pils, Leiterin der Ökologischen NABU Station Oste Region (ÖNSOR). Die ÖNSOR wird künftig die Betreuung der Sandgrube vor Ort übernehmen und plant neben der Bestandserfassung vorkommender Arten, schon erste Maßnahmen zum Schutz seltener Libellen-, Amphibien- und Wildbienenarten. Dazu gehören zum Beispiel das Freistellen vorhandener Flachgewässer und das Schaffen von offenen Sandflächen.
„Wir sind sehr gespannt, welche seltenen Arten der NABU in der Sandgrube nachweisen kann“, freut sich Ingo Jeske über das geplante Artenschutzprojekt.