Sie sind wieder da: Rund 300 Schafe und Ziegen der Bioschäferei Hehmsoth beweiden wieder die Binnendüne bei Unterstedt. Die Beweidung ist Teil des gemeinsamen Pflege- und Entwicklungskonzeptes der Ökologischen NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR), des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), des Landkreises Rotenburg (Wümme) und der Stadt Rotenburg.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ist Schäferin Sabine Klatt, Mitarbeiterin der Bioschäferei Hehmsoth mit ihren Hunden „Ina“ und „Hektor“ auf der Binnendüne bei Unterstedt im Einsatz. „Es gibt in Niedersachsen nur noch wenige Binnendünen, die so gut ausgeprägt sind wie diese“, erklärt Stephan Scherer vom NLWKN, zuständig für die landeseigene Fläche. „Um diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten und zu entwickeln sind jedoch Pflegemaßnahmen nötig.“
„Schafe und Ziegen sind besonders geeignet, um solch magere Standorte offenzuhalten und unerwünschten, meist konkurrenzstarken Pflanzenarten entgegenzuwirken. Insbesondere Ziegen können effektiv Gehölze zurückdrängen“, ergänzt Reinhard Schraa, Pflanzenexperte des Amtes für Naturschutz und Landschaftspflege.
Um die Effizienz der Beweidung zu kontrollieren, anzupassen oder um ggf. weitere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen anzuschieben, erfasst die ÖNSOR vorkommende Tier- und Pflanzenarten und hat sogenannte Dauerquadrate angelegt, um sie regelmäßig zu untersuchen.
„Im Zuge des integrierten LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ sind im Herbst noch zusätzliche Maßnahmen vorgesehen. Dazu gehört u.a. die Entsorgung von Altreifen und Müll, die auf dem Gelände gefunden wurden“, so Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. „Wir hatten in diesem Jahr auch eine Exkursion vorgesehen, um die Düne und ihre Besonderheiten vorzustellen. Leider musste die Veranstaltung Corona-bedingt ausfallen“, bedauert Pils. Wir hoffen die Exkursion im Jahr 2021 nachholen zu können, verspricht die ÖNSOR.